Text anhören (mit ElevenLabs):
Manchmal fühlt es sich so an, als würde monatelang rein gar nichts passieren – und dann gibt es wieder diese besonderen Wochen, in denen die Entwicklungen förmlich explodieren. Diese Woche ist genau so eine. Wer hätte gedacht, dass wir binnen weniger Tage so viel über KI erfahren, dass es sich anfühlt, als wären wir Jahre in die Zukunft gesprungen?
Innerhalb weniger Tage haben sich Google, Apple, Meta und OpenAI gegenseitig überboten – in einer Art KI-Feuerwerk, das unseren Blick auf Technologie für immer verändern könnte.
Den Auftakt machten Google und Apple fast zeitgleich:
- Google präsentierte „Gemini 2.0“, ein neues KI-System, das sich anschickt, unsere Art mit Maschinen zu interagieren, grundlegend zu verändern. Es ist kein reiner Chat-Bot mehr, sondern ein richtiges „Agenten-System“, das eigenständig Informationen aus dem Internet sucht, Bilder erzeugen kann, Code schreibt und sogar als persönlicher Assistent für verschiedenste Aufgaben fungiert.
Unbedingt diees Video ansehen:
Apple zog direkt nach und brachte mit iOS 18.2 die „Apple Intelligence“ ins Spiel. Wer ein aktuelles Apple-Gerät besitzt, kann ab sofort KI-Funktionen nutzen, die tief ins Betriebssystem integriert sind. Von der integrierten Bildgenerierung in jeder App bis hin zur mühelosen Analyse von Dokumenten und Objekten via Kamera – selbst ChatGPT ist jetzt nahtlos in Apples Kosmos eingebunden. Das Ganze soll sogar so datenschutzfreundlich sein, dass weder persönliche Daten noch IP-Adressen abgegriffen werden.
Wir europäischenn Apple Anwender müssen uns allerdings noch bis März (iOS 18.4) gedulden, bis wir die neuen Apple Intelligence Themen nutzen können.
Und als ob das nicht schon genug wäre, hat auch Meta seine Muskeln spielen lassen und „Llama 3.3“ veröffentlicht. Eine KI, die so gut ist, dass sie angeblich mit GPT-4 mithalten kann – und das sogar auf einem handelsüblichen Laptop. Für Tüftlerinnen und Tüftler bedeutet das: KI-Power direkt zuhause, ohne den Umweg über riesige Serverfarmen. Einfach runterladen, starten und loslegen. Faszinierend!
OpenAI im Dauer-Feuerwerk
OpenAI hat in dieser Mega-Woche scheinbar alle Register gezogen und so viele Funktionen rausgehauen, dass zeitweise sogar die eigenen Server streikten. Mit mittlerweile 300 Millionen wöchentlichen Nutzerinnen und Nutzern von ChatGPT ist jeder Ausfall ein echtes Event. Kein Wunder, dass Studierende, die mitten in ihren Prüfungsphasen stecken, nervös werden, wenn ihr KI-Lernassistent plötzlich nicht erreichbar ist.
Im Rahmen der „12 Days of OpenAI“ gab es eine breite Palette an Neuerungen, die von kreativen Tools bis hin zu Forschungsinitiativen reichen:
- Erweiterte Sprachfunktionen mit Video & Santa-Modus:
Jetzt kann man direkt per Live-Video mit ChatGPT interagieren, und der Santa-Modus sorgt für eine festliche, spielerische Stimmung in der Weihnachtszeit. - ChatGPT in Apple Intelligence:
Die enge Verzahnung mit Apples Systemen erlaubt eine noch einfachere Nutzung von ChatGPT auf iPhones, iPads und Macs – ohne separate Accounts oder komplizierte Einstellungen. (Ap März auch für uns Europäer) - Canvas:
Das überarbeitete Kollaborations-Tool für kreatives Arbeiten und Programmieren mit KI mit vielen neuen Funktionen. Man stellt sich das vor wie ein digitales Whiteboard, auf dem Menschen und KI gemeinsam Ideen sammeln, ordnen und umsetzen können. - Sora:
Ein Text-zu-Video-Modell, das aus Beschreibungen bewegte Bilder macht. Zuerst noch ein Forschungsprojekt, nun reif genug für erste praktische Anwendungen – von der Filmproduktion bis zu Unterrichtsmaterialien. In Europa aktuell nur über einen VPN Zugang nutzbar. - Reinforcement Fine-Tuning Program:
Ein Programm, das Universitäten, Unternehmen und Forschenden Zugang zu fortgeschrittenen Feinjustierungen der KI gibt. Hier kann man Modelle anpassen, indem man gutes Denken belohnt und so die Intelligenz nach und nach verbessert. - o1 und ChatGPT Pro:
Mit ChatGPT Pro führt OpenAI eine Premium-Variante ein, die Zugang zu ihren neuesten Modellen, wie „o1“, bietet – optimiert für anspruchsvollere Aufgaben, höhere Zuverlässigkeit und mehr Sicherheit.
Mein vorweihnachtliches Lieblingsvideo: Santa in ChatGPT:
Was bedeutet das alles für uns?
Die KI-Welt entwickelt sich in Richtung Anwendungen. Es sieht so aus, als hätten die so genannten Foundation Models alles aus dem Internet aufgesaugt und könnten nur noch sporadisch verbessert werden. Die großen Tech-Unternehmen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die spannendsten neuen Features. Für uns Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das: mehr Möglichkeiten, mehr Kreativität, mehr Komfort – aber auch eine gewisse Spannung, ob diese rasante Entwicklung unseren Alltag sicherer und einfacher macht oder ob wir aufpassen müssen, nicht den Überblick zu verlieren.
Die gute Nachricht: Viele der neuen Funktionen richten sich an Einsteiger. Man muss kein Tech-Profi sein, um davon zu profitieren. Ob Ihr nun ein Dokument in Sekundenbruchteilen analysieren, ein selbstgemaltes Gekritzel in ein Kunstwerk verwandeln oder eine komplexe Frage einfach von der KI durchleuchten lassen wollt – in Zukunft ist das mit nur wenigen Klicks möglich.
Fazit:
Diese Woche hat uns gezeigt, wie schnell sich die Welt der Künstlichen Intelligenz drehen kann. Google, Apple, Meta und OpenAI haben in atemberaubendem Tempo neue Features und Tools auf den Markt geworfen. Wir können gespannt sein, was der nächste Tag bringt – denn in einer Woche, in der jeder Tag wie ein Jahr Fortschritt bedeutet, kann schon morgen wieder alles anders sein.